‹ zurück zu allen Andachten

07.12.2025

Losung, 7. Dezember 2025

Psalm 146,8: "Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind."

Johannes 16,20: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet trauern, aber eure Traurigkeit soll zur Freude werden."

Freude an Jesus

ekannt ist Johannes 16 ja eigentlich für Jesu Reden über den Heiligen Geist. Mir war nicht so deutlich, dass es hier auch so ausführlich um den Hass der Welt auf Jesus und die Christen geht. Das ist wohl eine Wahrheit, die wir uns gerne ersparen würden. Sie hängt aber offenbar eng mit der Tatsache zusammen, dass der Geist Jesu Christi das absolute Gegenteil des Geistes dieser Welt ist. In dieser Tatsache liegt begründet, dass diese Welt die Christen hasst, so wie sie Christus hasst. Das hat erstmal nichts mit „der großen Trübsal“ zu tun, sondern ist einfach Standard. Dass wir unser Christsein so anders erleben, ist reine Gnade. Was für eine Freude darf ich erwarten, wenn es vorher Traurigkeit war, wenn diese dann aber derjenige in die Hand nimmt, der schon meinen Tod in Leben verwandelt hat? Der Dialog der Jünger mit Jesus reitet sehr auf der Formulierung „über eine kleine Weile“ rum. Dabei geht es um den Unterschied zwischen Sehen und Nicht-sehen, zwischen Trauer und Freude. Im Text deutet alles darauf hin, dass dieser Unterschied die Auferstehung Jesu Christi ist. Sie begründet die Freude der Jünger. Die Gegenwart des Auferstandenen ist das, was die Jünger dem Hass der Welt entgegenzusetzen haben. Vielleicht ändert das nichts am Hass, ganz sicher aber an den Machtverhältnissen. Die Tatsache, dass es in dieser Welt des Hasses überhaupt Gemeinde Jesu gibt, ist der schlagende Beweis dafür, dass Jesus Christus lebendig und gegenwärtig ist. Freude als Frucht des Heiligen Geistes muss ihre Substanz darin haben, dass sie sich auf diesen auferstandenen, gegenwärtigen Herrn ausrichtet. Diese Ausrichtung ist es, wodurch Gott Niedergeschlagene aufrichtet. In ihr liegt die Seelsorge, denn sie richtet auf „den Hirten und Bischof unserer Seelen“ aus. Wenn wir einen Grund zur Freude suchen, der nicht mehr gefährdet oder in Frage gestellt, also nicht mehr vorläufig ist, dann muss dieser Grund letztlich auch den Tod schon überwunden haben. Wir Christen können von der Weihnachtsfreude direkt in die Osterfreude übergehen. Unser Grund zur Freude ist der auferstandene Überwinder.