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30.11.2025

Losung, 30. November 2025

Jeremia 31,34: "Es wird keiner den anderen, noch ein Bruder den anderen lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr."

Matthäus 21,15-16: "Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die Jesus tat, und die Kinder die im Tempel schrien und sagten: „Hosianna dem Sohn Davids!“, entrüsteten sie sich und sprachen zu Jesus: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus antwortete: Habt ihr nicht gelesen: „Aus dem Munde der Kinder und Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet“?"

Den Herrn erkennen

Warum sind auf klassischen Gemälden der Krippen-Szene immer ein Ochse und ein Esel drauf? Wegen der Erkenntnis des Kindes in der Krippe: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn. Aber Israel erkennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht“ (Jesaja 1,3). Ochse und Esel beanspruchen nicht selbst die Herrschaft – im Gegensatz zu uns, die wir seit der Verführung Evas nie damit aufgehört haben. Natürlich brauchen sie einen guten Herrn, damit sie leben können. Wenn sie den aber haben, können sie sich dem auch ganz vertrauensvoll überlassen. Schafe sind darauf angewiesen, nicht selbst Hirte sein zu müssen. Sie haben aber die Gabe, aus einer Vielzahl von Stimmen diejenige ihres Hirten genau herauszuhören und ihr zu folgen. Die Kinder hatten den Herrn erkannt und stießen damit gegen die Mauer derjenigen, die selber Herr sein wollten. Kennt ihr das, daß eigene Erkenntnis Jesus die Herrschaft raubt? Erkenntnis birgt, wenn sie nicht Jesus-Erkenntnis ist, die Gefahr, Jesus aus seinem eigenen Tempel zu vertreiben. Den Satz „Wir sind Abrahams Kinder“ quittiert Jesus mit der Antwort: Wenn das so wäre, würdet ihr euch nach mir ausstrecken. Wie würde Jesus den Satz „Wir sind doch evangelisch“ beantworten? Wir dürfen uns auf eine Zeit freuen, wenn Jesus völlig frei und eindeutig zu erkennen ist. Er wird sich also so offenbaren, dass es keinen Zweifel mehr geben kann. Seelsorgliche Lasten werden hinfällig, weil wir uns nicht mehr durch diese Welt der Sünde durchglauben müssen, weil seine Klarheit und Wahrheit offen vor uns stehen. „Vor ihm werden sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“. Seine Erkenntnis wird unausweichlich sein und völlige Wahrhaftigkeit fordern. Und dann entscheidet es sich: Zu ihm hin oder vor ihm weg; auf die Knie oder in die Knie? Wenn für Gottes Kinder die Bedingungen dieser Welt der Sünde weggerissen werden, wird es für sie kein Halten mehr geben. Sie werden in Gottes Herrlichkeit dastehen und ihren Heiland endlich unverstellt erkennen, wie er ist. Für Gotteskinder, die hier gehen müssen, ist dies immer direkt das Nächste, das kommt. Den Herrn erkennen werden aber alle – egal, wie sie zu ihm stehen. Und sie werden alle zu Gottes Ehre bekennen, dass Jesus Christus Herr ist. Wessen Herr er bis dahin nicht war, der wird von Gottes Heiligkeit sein Urteil empfangen. Deswegen liegt vor dem Sonntag, der uns die Frage stellt: „Wo verbringst Du die Ewigkeit?“, der Buß – und Bettag. Noch ist es Zeit, aber es gibt ein Zuspät.