Losung, 20. Juli 2025
Jeremia 14,9: "Du bist ja doch unter uns, Herr, und wir heißen nach deinem Namen. Verlass uns nicht!"
Apostelgeschichte 11,26: "In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen gennant."
Sind Namen Schall und Rauch?
Hat Goethe Recht mit seiner Dichtung: „Nenn’s Glück, Herz, Liebe, Gott! Gefühl ist alles, Namen sind Schall und Rauch.“? Jeremia zieht Gottes Namen zur Seelsorger heran: Wir sind doch nach deinem Namen genannt. Dann bist du es deinem heiligen Namen auch schuldig, dich als unser Gott zu erweisen. Zu diesem Bekenntnis ringt Jeremia sich mitten in harten Gerichten durch. Die Dürre-Katastrophe im Land hat sich zur massiven Hungersnot ausgeweitet. Jeremia sagt dazu: Das ist unsere Sünde, „aber um deines Namens willen hilf“! Auch wenn Gottes Angesicht wegen der Sünde gegen sein Volk steht, seinen Namen kann er doch nicht verleugnen, und bei dieser Tatsache knüpft Jeremia seinen Priesterdienst an. Gott fordert seinen Propheten sogar dazu auf, dem Volk die Verkündigung der Gnade zu verweigern. Aber die Bitte, an seinem Volk seinen heiligen Namen zu verherrlichen, verweigert Gott ihm nicht. Meines Erachtens haben wir hier einen eher wenig beachteten heilsgeschichtlichen Fortschritt: In Jesus Christus verweigert Gott seine Gnade niemals wieder, niemandem gegenüber. Das Kreuz von Golgatha, an dem Jesus diese Gnade mit seinem Blut erkauft hat, war der Ruhm der frühen Christen. Es war auch gleichzeitig das Unterscheidungsmerkmal. Wer dieses Kreuz nicht wollte, blieb weg. Wie sollte man aber nun die nennen, die sich zu einem gekreuzigten Gott versammeln? Das sind doch diese Christen. Damit war eindeutig definiert, wem sie gehören, und wo sie hingehören. Kolosser 1 sagt dazu: Gott hat sie „versetzt in die Königsherrschaft seines lieben Sohnes“. Das bedeutet der Taufname „Christ“, und das geschieht nicht im Wasser, sondern am Kreuz. Wie schon im alten Rom ist „Christen“ bis heute weltweit ein Kampf-Begriff. Kommunisten und Moslems benutzen ihn zur Verachtung und Verfolgung. Jesus sagte schon zu seinen Jüngern: Es geht dabei nicht um euch, es geht um mich. Christen-Haß ist Christus-Haß, und dahinter steckt immer einer, der am Kreuz längst besiegt ist. Christen sind Eigentum des Siegers, egal, was der Verlierer tut. Der Sieger lässt in dieser Welt der Sünde seinen Namen tatsächlich immer noch in den Dreck ziehen – und die, die nach diesem Namen genannt sind, gleich mit. Es kommt aber der Tag, an dem der Sieger alles zu sich nimmt, was ihm gehört, und niemand wird ihm dabei fehlen. Und es kommt der Tag, an dem dieser Sieger richten wird, was ihm entgegensteht, und wer ihm gehört, wird bei ihm sein.