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15.06.2025

Losung, 15. Juni 2025

Sacharja 7,9: "Richtet recht, und einjeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit!"

2.Timotheus 2,24-25: "Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Böses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist, ob ihnen Gott vielleicht Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen."

Methoden der Wahrheit

Es gibt also Recht und Wahrheit, es gibt gültige Lehre, aber für deren Durchsetzung hat Gott offenbar ganz bestimmte Vorstellungen. Dabei scheint es um eine Mischung zu gehen aus der Art, wie Gott selber ist, und dem Vertrauen auf sein Handeln. Wer sich an dieser Durchsetzung beteiligen möchte, wird zunächst darauf hingewiesen, wie er zu diesem Zweck selber sein müsste. Er sollte wohl geraume Zeit unter dem Prägestempel des Heiligen Geistes zugebracht haben. Und er sollte bereit sein, lieber einige Ehrenrunden zu drehen, statt Gott allzu früh aus der Schule fortzulaufen. U.a. deswegen schreibt Paulus wohl, dass keine Neubekehrten in ein Ältesten- oder Pastorenamt berufen werden sollen. Günther Hopp sagte uns: Ihr müsst euch immer die Frage stellen, ob ihr den Streit gewinnen wollt, oder den Bruder. Diese Grundfrage entscheidet die Wahl der Waffen. Gott begegnet denen, die er gewinnen will, mit Güte, Barmherzigkeit, Sanftmut und Freundlichkeit. Das hebt seine Heiligkeit nicht auf, wie jeder bemerken wird, der sich nicht gewinnen lassen will. Jesus gibt seinen Jüngern verschiedene Bildworte zum Verhältnis von Herr und Knecht mit, die alle auf den Grundsatz rauslaufen, dass man am Knecht den Herrn erkennen soll. Ein Knecht stellt sich also die Frage: Was würde mein Herr tun, wenn er hier wäre? Das kann heißen, Nikodemus auf die rechte Lehre hinzuweisen; das kann heißen, die Frau am Jakobsbrunnen in ihrer Not zu sehen; das kann auch heißen, die Tische der Geldwechsler umzuschmeißen. Am Schwierigsten finde ich persönlich die Anweisung, das Böse zu ertragen – nicht, weil ich so furchtbar gerecht wäre, sondern weil das Böse meistens persönlich ist und mich verletzt. Das ist die Stelle, an der Paulus schreibt, dass wir Jesu Tod gleichgestaltet werden müssen. Aber kaum woanders ist mir das Werk des Heiligen Geistes gleichzeitig so zuwider und so notwendig. Über die Jahrzehnte habe ich manchmal Geschwister kennengelernt, die in ihrer Art, mit Menschen umzugehen, immer freundlich und sanftmütig blieben. Das machte sie zu gewinnenden Menschen, die Jesus für seine Sache und seine Wahrheit gebrauchen konnte. Hans-Jürgen Peters sagte uns: Ich kann Menschen die Wahrheit wie einen wärmenden Mantel hinhalten oder wie ein nasses Handtuch um die Ohren hauen. „Weil ich durch dich dem Tod entrissen ward, präg tief in mich, Herr, deine Lammesart!“